Wenn sich der Asphalt aufheizt und heiße Espressi nicht mehr verlockend klingen, schlägt die Stunde des Cold Brew. Langsam extrahiert, geschmeidig im Geschmack und vielseitig einsetzbar – Cold Brew ist längst mehr als nur ein Trend. Doch was steckt wirklich dahinter? Und wie kannst du ihn selbst perfektionieren?
So bereitest du Cold Brew zu
Die klassische Methode ist simpel, braucht aber Zeit:
Zutaten & Equipment:
100 g grob gemahlener Kaffee
1 Liter kaltes, gefiltertes Wasser
Gefäß mit Deckel (z. B. French Press, Mason Jar oder Cold Brew Dripper)
Filtertuch oder feines Sieb
Zubereitung:
Kaffee in das Gefäß geben.
Wasser langsam aufgießen, gut umrühren.
Abdecken und 12–18 Stunden im Kühlschrank ziehen lassen.
Filtern – fertig ist dein Konzentrat!
Mahlgrad – der Schlüssel zur Klarheit
Verwende groben Mahlgrad, ähnlich wie bei French Press. Ist er zu fein, wird dein Cold Brew trüb und eventuell bitter. Zu grob, und du extrahierst nicht genug. Ideal ist ein gleichmäßiger, grober Mahlgrad, der langsame Extraktion und Klarheit erlaubt.
So beeinflusst du den Geschmack
Röstung: Helle Röstungen bringen fruchtige, florale Noten. Dunkle Röstungen liefern schokoladige Tiefe und Körper.
Brühzeit: Kürzer = leichter, frischer. Länger = intensiver, runder.
Mischverhältnis: 1:10 für ein mildes Getränk, 1:5 für ein starkes Konzentrat.
Wasserqualität: Verwende gefiltertes Wasser – es ist dein wichtigster Geschmacksträger.
Zwei sommerliche Cold Brew Drinks
1. Cold Brew Tonic
100 ml Cold Brew
100 ml hochwertiges Tonic Water
Eis, Orangenzeste
Erfrischend, bitter, zitrusartig – perfekt für Nachmittage in der Sonne.
2. Coconut Cream Brew
80 ml Cold Brew Konzentrat
50 ml Kokosmilch
10 ml Zuckersirup oder Kokosblütenzucker
Shaken & auf Eis servieren
Kaffee trifft Exotik – fast schon ein Dessert.
Was sagt James Hoffmann dazu?
James Hoffmann, einer der einflussreichsten Kaffee-Vordenker, hat eine differenzierte Meinung:
„Cold Brew can be delicious, but it’s not the best expression of a great coffee. It flattens acidity and hides complexity.“
Er bevorzugt Flash Brew (also schnell heruntergekühlten, heiß gebrühten Kaffee), weil dieser mehr Klarheit und Lebendigkeit bietet. Dennoch erkennt er an, dass Cold Brew ideal für heiße Tage und als Mixbasis sehr geeignet ist – besonders in der Gastronomie.
Fazit:
Cold Brew ist mehr als nur kalter Kaffee – er ist eine sommerliche Spielwiese für Geschmack, Textur und Kreativität. Mit dem richtigen Mahlgrad, etwas Geduld und Experimentierfreude wirst du zum Meister des Kaltgebrühten.